KirchengemeindeSegeberg

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Glauben Sie an die Auferstehung?

Jesu Tod ist nicht das Ende. Das glauben wir.
Das Evangelium nach Johannes versucht, das nicht Erzählbare zu erzählen.
Es berichtet, wie Maria tränenblind Jesu Grab erreicht:

"Maria aber stand draußen vor dem Grab und weinte. Als sie weinte, beugte sie sich in das Grab hinein [...] und wandte […] sich um und sah Jesus dastehen, aber sie wusste nicht, dass es Jesus war. Jesus sagte zu ihr: „Frau, warum weinst du?“
Wen suchst du?“ Sie dachte, dass er der Gärtner wäre, und sagte zu ihm: „Herr, wenn du ihn weggetragen hast, sage mir, wo du ihn hingebracht hast, und ich werde ihn holen.“
Jesus sagte zu ihr: „Maria!“
Sie wandte sich um und sagte zu ihm auf Hebräisch: »Rabbuni!«
Zwei Fragen, die Jesus stellt.
Zuerst fragt er sanft nach der Trauer. Er sieht die Tränen und das Leid und den Schmerz.
Jesu Frage ist wie eine Umarmung.
„Warum weinst du?“
Seine zweite Frage ist die, die er auch schon den ersten Jüngerinnen und Jüngern gestellt hat.
Es ist seine Frage am Anfang und bleibt seine Frage zum Ende.
„Wen suchst du?“
Wir Menschen sind Suchende.
Mit der Geburt fängt es an und hört niemals auf.
Voller Sehnsucht fragen wir nach dem Leben, nach dem Sinn und nach dem Mehr.
Unser Glaube ist Ausdruck dieser Sehnsucht – unserer bleibenden Suche und unseres ewigen Fragens.
Er hilft uns auszuhalten, dass wir das Leben, seinen Sinn, uns selbst und Gott nie ganz begreifen.
Vielleicht finden wir Gott am ehesten bei den Menschen, die Fragen stellen und Fragende bleiben.
Vielleicht finden wir Gott weniger bei den Wissenden, als vielmehr bei den Staunenden, die nicht alles für selbstverständlich halten und sich noch wundern können.
Vielleicht finden wir Gott leichter bei den Kleinen als bei den Mächtigen, bei denen, die am Rande stehen, die sich nicht so wichtig nehmen und darin ihre Größe zeigen.
Und ich denke, dass wir wir Gott am besten bei und mit denen suchen, die Fragen haben und immer weiter suchen.
Denn: Am Anfang schuf Gott das Fragezeichen und legte es in das Menschenherz hinein.
Ich wünsche Ihnen frohe Ostern!
Elke Hoffmann

Bild: Julia Stankova (2014)

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